Friday, December 22, 2006

Home, boys, home! - Stuttgart Part VI

Und da war er dann, der Abreisetag. Irgendwann um kurz nach sieben war ich wach, obwohl wir uns erst um zehn treffen wollten. Bin dann erstmal unter die Dusche geklettert und hab dann meine restlichen Klamotten zusammengepackt. Da war's dann aber auch erst kurz nach acht, also immer noch mehr als eine Stunde Zeit bis zum Frühstück. War aber auch nicht verkehrt, hatte ja die Haare gewaschen, und die konnten dann noch eine Runde trocknen.
Gegen viertel nach neun bin ich dann auch mal runter marschiert zum Frühstück. Außer Sausel war von unserer Crew zu dem Zeitpunkt auch noch keiner da. Also hab ich mir erstmal meine obligatorischen zwei Marmeladebrötchen und das nicht minder obligatorische Glas Saft genehmigt, während nach und nach dann auch die anderen eintrudelten. Einige sahen auch noch etwas fertig aus. Ich vielleicht auch, aber ich hatte sicherheitshalber dem Spiegel keinen Blick gegönnt. Aber immerhin waren wir vollzählig.
Nach dem Frühstück gings dann wieder aufs Zimmer, Gepäck holen, und dann runter an die Rezeption, auschecken. Bis auch hier wieder alle vollzählig waren, saßen wir noch in der Lobby. Ich saß auch keine zwei Minuten, da hate ich Vattern an der Strippe, der sich diesmal von allein erkundigte, wann wir denn abführen, wann wir denn dann wohl ankämen und ob er mich wohl abholen sollte. Es geschehen eben doch noch Zeichen und Wunder. Und wenn er das schon anbietet, sag ich natürlich nicht nein. Angerufen hätte ich ihn ja auch sowieso deswegen.

Um kurz nach zehn hatten wir dann alle ausgecheckt und verteilten uns auf die zwei verbliebenen Autos, Mümmel, Micki, Fred und Tim in den Mondeo, Matthias, Sausel, Stefan und ich in den Caddy. Und ab gings durch Stuttgart und auf die Autobahn. Und da dann gleich mal wieder raus an die nächste Raststätte, tanken. Was muß, das muß. Die Fahrt ging nordwärts auf der A81, um bei Frankfurt dann wieder auf die altbekannte A3 zu stoßen. Bei Montabaur machte sich dann aber doch die eher kurz geratene Nacht bemerkbar, also tauschten Matthias und Sausel an der dortigen Raststätte die Plätze. Wir waren danach dann auch keine 5km unterwegs, da kam vom Rücksitz hinter mir ein leises Schnarchen... Aber gut, hinter mir war das okay, nur neben mir hätte ich's nicht haben wollen..... Bei Köln haben wir uns dann auf die A1 gemacht, um dann in Ronsdorf rauszufahren und schnell Stefan zu Hause abzuliefern. Und dann gings auch schon den Berg runter und in Richtung Firma. Die Mondeo-Crew war wohl irgendwo schneller als wir gewesen, die waren nämlich schon da und zusammen mit den anderen Anwesenden damit beschäftigt, die Kommissionshalle für die Weihnachtsfeier heute abend vorzubereiten. Viel Zeit, um mit Hand anzulegen, hatte ich dann auch nicht mehr, denn Vattern kam nur Minuten später auf den Hof gerollt. Also Tasche in den winzigkleinen Kofferraum (wie da tatsächlich ein Koffer reinpassen soll, ist mir ein Rätsel, vor allem wo Muttern nach altbekannter Art auch aus ihrem neuen Auto schon wieder eine rollende Müllkippe gemacht hat...), ich auf den Beifahrersitz und ab nach Hause. Und wer hält genau im selben Moment wie wir vor dem Haus? Der GLS-Bote. Und was hat der wohl dabeigehabt? Ein gewisses T-Shirt... Sowas nenne ich Timing, kann ich das nachher gleich mitnehmen zur Weihnachtsfeier! Auf das Gesicht bin ich gespannt...

Stimmung: passt scho'... ~*~ Musik: Staind - Outside

Abgerockt - Stuttgart Part V

Der Donnerstag fing schon wieder irgendwie unfair an. Wir konnten wieder ausschlafen, während die Show-Crew schon wieder seit dem frühen Morgen in der Halle war. Aber wir mußten wieder erst zum Stühle rücken am Mittag in der Halle sein. Und wieder im feinen Zwirn. Waren ja auch noch jede Menge Anzugträger da. Und da muß man ja gut aussehen. Und nachdem alle Barhocker wieder standen, war unser erster Arbeitsteil erledigt und wir konnten schon wieder zurück ins Hotel. Als nächstes stand der Abbau an, aber der würde erst am späten Nachmittag beginnen. Und bis dahin war noch viel Zeit zum totschlagen, mal wieder.
Also wieder die glorreiche Frage, was tun mit so viel Freizeit? Im Fernsehen lief schon wieder (oder immer noch) nichts gescheites. Also, genau wie am Vortag, der Versuch mit dem PC in der Lobby. War dankenswerterweise auch wirklich frei. Also mal bissi eBay und Neopets geguckt, aber auch nicht wirklich lange, irgendwie wars nämlich doch langweilig. Von daher wieder zurück aufs Zimmer, MP3-Player auf die Ohren und im Bett lang machen. Nein, ich wollte nicht schlafen. Ist aber doch passiert. Vor lauter Langeweile eben. Wahrscheinlich wär mir das nicht mal aufgefallen, hätte ich nicht die Stöpsel in den Ohren gehabt und mich später gefragt, ob ich denn dieses oder jenes Lied jetzt gehört hätte oder ob ichs verpennt hab. Genau wie früher in der S-Bahn zwischen Essen und zu Hause. Zum Glück hatte ich mir in weiser Voraussicht vorher den Wecker gestellt... Aufgewacht bin ich aber trotzdem vor der Zeit, also hab ich schon mal angefangen, meine Klamotten weitestgehend zusammenzupacken. Wer weiß denn schon, wie lang der Tag noch wird.
So gegen 17h gings dann wieder runter in die Halle, diesmal wieder in Arbeitsklamotten. War ja doch irgendwie bequemer, oder zumindest gewohnter als der feine Zwirn. Als wir in der Halle ankamen, machte die Veranstaltung schon einen ziemlich fertigen Eindruck, aber wir mußten trotzdem noch auf das offizielle Go aus der Regie warten. Aber dann wurde abgerockt nach Art des Hauses. Die Deko-Jungs haben ihre Deko abgerissen, wir die Bühne auseinandergenommen und die Video- und IT-Leute haben ihre Kabel aufgeklaubt. Als der Kleinscheiß dann aus dem Weg war, kam das Rollgerüst wieder zum Einsatz, und nachdem die Leinwand demontiert war, konnten wir uns an die LHGL-Wannen machen. Beim Abbau der Traversen kam dann wieder der überaus charmante Hausmeister zum Einsatz, der alle zehn Minuten mal die Zugstange fahren mußte. Wenn er gerade nicht gebraucht wurde, saß er in seinem Kabuff und war am Fernsehen. Ehrlich, so wie der arbeitet, möchte ich Urlaub machen... Typisch Hausmeister irgendwie.

Währenddessen wurde das Traversenkonstrukt in seine Einzelteile zerlegt und die Einzelteile vor dem Lastenaufzug gestapelt. So gegen 20h war dann alles auseinandergenommen und in Cases verpackt, so daß wir mit dem Laden loslegen konnten. Peter war inzwischen auch mit dem Actros angekommen. Also erstmal alles nach oben schaffen und da dann Cases sortieren, Cases auf den Truck schubsen und Traversen hinterher tragen. Der Lacher auf dem Truck war dann mal wieder meiner, als ich nämlich mit einem 3m-Stück 30er Traverse angestiefelt kam und sicherheitshalber noch "Vorsicht, Heck schwenkt aus!" sagte... Eigentlich wollte ich dann die Traverse an Matthias weitergeben, weil die Loadbars wiedermal höher hingen als ich reiche, aber der war sich gerade königlich am beömmeln. Da warnt man einmal die Leute vor... Schlußendlich hat sich Matthias dann aber doch wieder eingekriegt und wir haben fertig verladen, wobei auch wieder dieser spaßige Elektro-Gabelstapler zum Einsatz kam. Daß das Ding tatsächlich die Podeststapel bewegt gekriegt hat, hat mich auch diesmal wieder gewundert. Aber es hat geklappt, und noch vor zehn war der Truck fertig beladen und Peter konnte sich auf den Heimweg machen.
Der Rest von uns ist dann wieder zurück ins Hotel gejuckelt und - Überraschung - wenig später unten an der Bar bzw in der Lobby gelandet. Mit Ausnahme von Jörg, Merlin und Jakob, die sich auch schon wieder auf den Heimweg gemacht haben. Und so saßen wir da in spaßiger Runde, Tim, Mümmel, Micki, Stefan, Matthias und ich, und haben - wieder Überraschung - Mäxchen gespielt. Was hatten wir wieder einen Spaß! Man hätte es eigentlich filmen müssen. Insbesondere den Teil, wo Micki beim Versuch, eine Karte vom Boden aufzuheben, inklusive Stuhl umgekippt ist, und das, obwohl er noch nicht mal was getrunken hatte. Ich hatte dafür das eine oder andere Bier, wie ich zugeben muß. Aber wir hatten Spaß, und der letzte Abend war's ja auch, von daher... Abrocken auf die eine oder andere Weise eben. Wie oft die 64 kam und wann sich die anderen in ihre Zimmer verzogen, weiß ich nicht mehr mit Sicherheit, aber es muß irgendwann zwischen halb drei und drei Uhr morgens gewesen sein, als Matthias und ich als letzte unsere Deckel abbezahlt haben. Zurück in mein Zimmer und ins Bett hab ich's geschafft, aber Kinder, ich hatte doch einen im Tee, das kann ich nicht leugnen... Dafür bin ich dann aber auch ziemlich schnell eingepennt...

Stimmung: bissi müde ~*~ Musik: The Who - Baba O'Riley

Thursday, December 21, 2006

Langeweile oder Entspannung? - Stuttgart Part IV

Der Mittwoch war so ein Tag für sich. Wenig zu tun. Erster Veranstaltungstag, aber alle, die nicht zur Show-Crew gehörten, wurden erst am frühen Abend wieder gebraucht. So auch ich. Mit anderen Worten: Freizeit. Viel Freizeit. Und ausschlafen. Hatte auch mal was für sich, zugegeben. Ich hab dann auch das Hotelfrühstück gepflegt verpennt und bin erst irgendwann nach zehn Uhr aus den Federn gekrochen. Dann gings erstmal ausgiebig duschen, wo man die Zeit schon mal hat. Danach war ich auch gleich wacher. Allerdings war's da erst kurz nach elf, und Arbeit stand wie gesagt erst abends um 18h an. Viel Zeit zum totschlagen also. Was tut man also? Ich hab's erstmal mit ein bißchen fernsehen versucht, aber die Uhrzeit war denkbar ungeeignet, abgesehen davon, daß durch das Fehlen von ARD und ZDF auch keine Nachrichten zu kriegen waren. In den drei verfügbaren Radioprogrammen lief auch nichts brauchbares. Vielleicht hätte ich doch ein Buch mitnehmen sollen...
Stattdessen mal raus aus dem Zimmer und runter in die Lobby. Zum Glück saß da gerade keiner am Internet-PC, also hab ich den mal in Beschlag genommen. Schließlich gab es ja noch ein T-Shirt zu bestellen... Gut, wenn man aus alten Chandler-Zeiten noch weiß, wo man das schnell und einfach machen kann. Noch besser, wenn man da jetzt auch mit PayPal zahlen kann. Sowas beschleunigt die Sache doch ungemein. Bleibt nur zu hoffen, daß die mit dem Drucken und Verschicken genau so schnell sind. Aber immer noch gab es Stunden zum totschlagen. Also noch eine Runde Neopets gespielt. Und irgendwann zurück aufs Zimmer, Musik hören und Fernsehzeitung lesen. Laaaaangweilig.....
Es war kurz vor 18h, als endlich wieder Bewegung in den Tag kam. Wir mußten rüber in die Halle, um dort im Foyer für die Pausen Barhocker zu stellen. Großes Stühlerücken also. Erstmal rauf in den Catering-Raum, Lagebesprechung und Verteilung der Namensschildchen, extra für uns gedruckt. Matthias im Anzug war schon ein ungewohnter Anblick. Und er war wenig begeistert, daß wir nicht alle in schwarz aufgetreten sind. Gut, die meisten von uns waren in schwarz, bis auf zwei Ausnahmen eben. Den feinen Zwirn hatte ich zwar auch nicht an, aber immerhin schwarze Arbeitshose und schwarzes Sweatshirt. Und das war scheinbar genug, um auch im Saal Stühle rücken zu dürfen. Phew... Nachdem das erledigt war, ging es dann mit vereinten Kräften ans Barhocker stellen im Foyer. Der ganze Jux dauerte bis kurz nach 20h, dann hieß es für uns erstmal wieder zurück ins Hotel, bis um halb zwölf. Die Zeit hab ich dann auch mal genutzt, um mich doch noch in den feinen Zwirn zu stecken. War ungewohnt, so mit Hemd und allem... aber ging. Man muß ja ab und an auch mal nach was aussehen. Und so ein Namensschildchen kann man sich auch viel leichter an ein Hemd als an ein Sweatshirt stecken. Hat sich die Investition damals bei H&M in Barcelona doch gelohnt.
In der Halle waren wir auch pünktlich um halb zwölf, aber da war die Veranstaltung noch im Gange und das Foyer dementsprechend bevölkert. Lauter Anzugträger. Also saßen wir erstmal wieder im Cateringraum, bzw diesmal in dem Cateringraum, der eigentlich für die Fahrer gedacht war. Die hatten nämlich einen Fernseher dort drin stehen. Gut, das Programm war fragwürdig, wie eigentlich immer um die Uhrzeit, aber immerhin war keine Totenstille im Raum. Es dauerte dann noch bis fast halb eins, bis wir endlich losschlagen und die Barhocker wieder einsammeln konnten. Das ging dank einer konzertierten Aktion aber ziemlich schnell. Dann war noch die "indische Ecke" dran, aus der wir die Deko und unsere Floor Spots entfernen sollten. Gesagt, getan. Die Deko, Plastik-Blumenkübel mit irgendwelchen Pinnen darin, die wohl Bambus darstellen sollten, waren gleichermaßen leicht wie unhandlich, die Pinne waren nämlich fast mannshoch und nur locker in den Sand gesteckt. Kein Wunder, daß man dait überall angeeckt ist und schön den Sand auf dem Boden verteilt hat. Darunter zu leiden hatte dann Matthias, der beim Versuch, einen Gaffaball wegzukicken, mit den feinen Schuhen auf dem feinen Sand ausrutschte und sich ziemlich schwungvoll eine Etage tiefer auf dem Allerwertesten wiederfand. Jeder Versuch, nicht über das Malheur zu lachen, wurde von Tim im Keim erstickt, denn der ließ seine dreckige Lache gleich mal hören, und wenn der lacht, dann lacht man mit, ob man will oder nicht. Nachdem die Deko und die Floors dann auch verstaut waren, war für uns Feierabend. Ich bin mit Matthias im Caddy zurück zum Hotel gefahren, wobei wir uns noch ein kleines Rennen mit Tim und dem Rest der "Mondeo-Crew" geliefert und auch gewonnen haben. Zurück im Hotel verschwanden irgendwie alle gleich in ihren Zimmern, nur Matthias fand, ein Feierabend-Bier ginge noch. Und recht hatte er, das ging wirklich noch, ich hab noch eins mitgetrunken. Und dann war auch Tag 4 vorbei...

Stimmung: bissi müde ~*~ Musik: ./.

Wednesday, December 20, 2006

Mäxchen und die Mighty 64 - Stuttgart Part III

Was soll ich sagen... innerlich lache ich immer noch. Gestern war so ein Tag, der noch in die Geschichte eingeht.
Angefangen hat alles mit dem Hotelfrühstück und Arbeitsbeginn in der Halle um 0800. Wir erinnern uns, die Bühne mußte ja noch gebaut werden. Damit haben wir auch gleich mal angefangen. Schönes Teil, in zwei Ebenen, 20 bzw 40cm hoch. Hat auch wie erwartet nicht wirklich lange gedauert, denn wie heißt es so schön, viele Hände, schnelles Ende. Damit überließen wir die Bühne den Deko-, Video- und IT-Jungs, die hatten auch noch genug zu tun.
Für uns, sprich Tim, Merlin und mich, hieß es nach dem Mittagessen, unter Leitung von Matthias die Interkom-Anlage aufzubauen und in der ganzen Halle zu verstrippen. War schon eine Aktion für sich, viele Meter XLR gingen dabei drauf. Aber jetzt hab ich's wenigstens mal gemacht und weiß, wie's geht. Das kann nie schaden. Und das Testquatschen war ja auch lustig. War also ein voller Erfolg.
Die IT-Jungs konnten in der Zwischenzeit wohl auch einen Erfolg verbuchen, auf sämtlichen Laptops im Saal (und das waren wirklich nicht wenige) tauchten simultan irgendwelche Charts auf. Zwischendurch erinnerte das Ganze doch an einen Chat. Und immer wieder hieß es auf den Bildschirmen "Dennis kann nicht schreiben!". Da stellte sich mir doch die Frage, wer ist eigentlich Dennis?! Das herauszufinden war mir dann aber nicht mehr vergönnt, ich mußte nämlich auf die Bühne. Anstecker einsprechen, zusammen mit Fred und Micki. Es war schon lustig. Hauptthema, neben der immer noch unbeantworteten Frage, wer eigentlich Dennis ist, war das Leben und Leben lassen in Grevenbroich. Man muß eben kreativ sein und sich einiges an Text aus dem Ärmel schütteln. Dann hieß es irgendwann, macht mal Pause. Aber bis in die Pause kam ich nicht mehr, backstage lief mir nämlich Mümmel über den weg mit den Worten "Wir machen jetzt Feierabend und sollen dich mitnehmen!" Okay, sowas laß ich mir ja auch nicht zweimal sagen, also gings zurück ins Hotel. Schon wieder früh Feierabend, und dabei wars gerade mal wieder 19h.
Was macht man da also? Erstmal wieder umziehen, und dann wieder runter an die Hotelbar, einen Kakao trinken und mit denen quatschen, die auch da sitzen. Und das mit dem recht festen Vorsatz, so gegen 23h abzudüsen in die Falle. Aber wie das halt so ist, erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Eine gute Stunde später, gegen 20h, kam nämlich auch der Rest der Gruppe, sprich die Ton-Crew, Matthias und Micha, aus der Halle zurück ins Hotel. Also wurde weitergequatscht. Und um halb elf erging dann mit einem Mal die Anfrage, ob ich Arschloch spiele. Martin, Matthias und Merlin brauchten nämlich einen vierten Mann. Oder eine vierte Frau, je nachdem wie man das sehen will. Und ja, ich spiele Arschloch. Ist zwar schon eine ganze Weile her, aber es geht noch. Also hab ich mich mal zu den Jungs gesetzt und mit denen Karten gespielt. Ziemlich bald wurde dann von Karten auf Würfel gewechselt, und Martin wollte wissen, ob wir Mäxchen kennen. Kannten wir nicht, also hat er's erklärt. War auch schön einfach, hab sogar ich verstanden. Also nahm der Abend seinen Lauf mit dem unüberhörbaren Geklacker von Würfeln unter einer Kaffeetasse. Sowas passiert eben, wenn man keinen Würfelbecher zur Hand hat. Matthias hat uns dann ein ums andere Mal fertig gemacht. Egal, was vorher gesagt wurde, er kam immer mit der 64. Und das gemeine war, er hatte sie auch wirklich. Wie, das wußte keiner. Aber lustig war's. Und während Martin noch ein ums andere Mal "an das Gute im Matthes" glaubte, belehrte der uns eines besseren. Irgendwie hatte er den Papst in der Tasche. Das ging so lange weiter, bis ich mich schließlich dazu hinreißen ließ zu sagen "Wenn du das nochmal schaffst, kriegst du ein T-Shirt mit ner dicken 64 drauf!" Und was soll ich sagen... es dauerte keine zwei Runden, und da war sie wieder, die 64. Was haben wir gelacht! Ein unbeschreiblicher Abend, da muß man einfach dabei gewesen sein!

Irgendwann, keine Ahnung, es muß so zwischen halb zwei und zwei Uhr heute morgen gewesen sein, haben wir den Tag dann aber doch mal beendet, die Würfel und die Kaffeetasse wieder an der Bar abgegeben und unsere Deckel bezahlt. Und dann hieß es, einrücken zum Matratzenhorchdienst...

Stimmung: könnte nicht besser sein! ~*~ Musik: Tony Carey - Goodnight America

Monday, December 18, 2006

Vermessen wäre vermessen - Stuttgart Part II

Der Montag begann mit dem Hotelfrühstück um kurz nach sieben. Für acht Uhr war schließlich Arbeitsbeginn in der Halle angedacht. Über das Frühstücksbüffet kann man auch nicht meckern, die Brötchen sind vielleicht etwas klein, aber dafür gibts genug für drauf, von daher... Und der Saft aus der Maschine war auch schön kühl, genau das richtige zum wachwerden. Die zusätzliche Crew aus Berlin war irgendwann am späten Abend oder während der Nacht auch aufgeschlagen, also waren wir komplett.
Ziemlich pünktlich um acht waren wir dann auch in der Halle und haben uns sortiert. Ich dachte mir, hilfste mal beim Traversenbau, aber Irrtum... Anweisung kam von ganz oben, nämlich von Micha: "Wir messen jetzt mal aus, wie die Tische stehen müssen!" Okay, also Schraubenschlüssel und Knarre gegen Maßband und Tape eingetauscht und ab auf den Hallenboden. Erstmal die Hallenmitte ausmessen und abkleben, und dann von da aus ein Achsmaß... Gar nicht so einfach. Also erstmal einen der mittlerweile zahlreich anwesenden Hausmeister gefragt, ob wir mal zu Testzwecken den einen oder anderen Tisch nebst kompletter Bestuhlung haben könnten. Konnten wir. Sehr gut. Sogar die hauseigene Tisch-Abstands-Messlatte haben wir gekriegt, und das gleich in doppelter Ausführung. So läßt es sich doch arbeiten. Mittlerweile war allerdings die Traversenbau-Gruppe schon so weit, daß die ersten Traversen an den Zugstangen hingen und selbige gefahren werden konnten. Ergo: Helmpflicht im Bühnenbereich. Auch für mich. Ein bißchen blöde kam ich mir ja doch vor mit dem Plastikdeckel, aber Pflicht ist eben Pflicht. Und wir wollten ja aufbauen, und keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Nur warm wurde es unter der Dunstkiepe, das kann man sich nicht vorstellen. Kunststoff ist ja nicht eben für seine Atmungsaktivität bekannt, und die Halle war auch noch gut geheizt. Und wenn man dann, wie ich, mit Maßband und Tape auf dem Fußboden rumrutscht und die Positionen der Tischbeine festlegt, dann wird einem nochmal extra warm. Von der Hallenmitte aus waren dann auch schon die Messebau-Kollegen zugange, die den Hebeboden verlegten, was das Vermessen nicht unbedingt leichter machte, zumal die IT-Jungs auch ziemlich zeitgleich schon loslegten, ihre Kabelbäume zu verlegen. Irgendwie haben wir es aber doch geschafft, uns mit den Jungs zu arrangieren, die mußte ja ihren Job auch machen, und nach knappen zwei Stunden oder so zierten den Hallenboden eine Menge kleiner weißer Tape-Quadrate. Anhaltspunkte für die bodenverlegenden Kollegen, damit die dort ihre Revisionsklappen in den Boden sägen konnten. Irgendwo mußten ja auch die Kabel aus dem Boden zu den Laptops auf den Tischen kommen.
Mittlerweile stand auch die Truss, und die Wüst-Jungs hatten unser Rollgerüst aufgebaut, um ihre Bespannung anzubringen. Micki kam dann von seiner Baumarkt-Odyssee zurück, er hatte Ratschgurte für die LHGL-Wannen holen müssen und mußte dafür fast 30 km bis nach Esslingen fahren, weil der OBI in Stuttgart nicht so wollte wie er sollte. Nun ja. Dafür hatten wir dann 36 neue, regenbogenbunte Ratschgurte, sowas kann man immer brauchen. Ziemlich schnell kam dann allerdings heraus, daß die rote Röhre in den LHGL-Wannen ihren Namen nicht sonderlich viel Ehre machte, da kam eher rosa raus. Aber der clevere Lichttechniker denkt ja schon vor und nimmt sicherheitshalber mal rote Farbfolie mit. Also hab ich erstmal Micki beim nachfärben der Röhren geholfen, Folien schnibbeln, Gaffa vorbereiten, Röhren einwickeln. Und dann ab aufs Rollgerüst und die Geräte anbringen. War schon lustig da oben. Schöner Rundblick über die Halle und den langsam Gestalt annehmenden Hebeboden. Bloß die LHGL-Wannen waren schwerer als sie aussahen. Hab's aber trotzdem geschafft, die Dinger zu Micki auf die oberste Plattform zu schaffen. Und dann war großes Anreichen... Powercon, Schuko, DMX. Später kamen dann auch noch Tim, Jörg und Jakob wieder von der Raucherpause rein und haben sich schon mal der Wannen für die untere Hälfte der Lichtaura angenommen. So gings dann doch schneller und man konnte testen. Ein Bild für die Götter, AmbiLight im Großformat. Das Blau, das diese Wannen abgeben, ist echt eine Reise wert. Das Grün ist auch nicht zu verachten. Und das Rot kann sich dank LEE 106 auch sehen lassen. Sofern es denn wollte. Aber eine Wanne wollte nicht, und bei einer zweiten Wanne wollte die grüne Röhre nicht. Aber alles nur kleine Probleme, die schnell gelöst waren. Dann waren die Wüst-Jungs wieder dran, die mußten nämlich jetzt über das vordere Traversenkonstrukt erst Holz und dann die Leinwand spannen. Für uns hieß das Warten. Denn solange die Leinwand nicht gespannt war, konnten wir auch keine Bühne bauen. Aber gut, war kein Beinbruch, wir haben ja zwei Aufbautage. Und so eine Bühne, das mag man glauben oder nicht, steht eigentlich recht schnell. Und so hieß es dann auch bald für uns Abendessen und dann Feierabend machen. Da war es noch nicht mal ganz 19h. Also zurück ins Hotel, schnell umziehen und nochmal auf einen Kakao mit dem Rest der Truppe an die Hotelbar. Und jetzt ab in die Falle... morgen geht's weiter!


Stimmung: bestens ~*~ Musik: Natalie Imbruglia - Torn

Sunday, December 17, 2006

"Ja, wo isch denn des Fahrzeig?!" - Stuttgart Part I

Ein mehr oder weniger typischer Tag nahm seinen Anfang um 0830. Wohlgemerkt, es ist Sonntag. Aber Sonntag ist in manchen Branchen eben ein normaler Werktag. Also was solls. Aufstehen, Anziehen, Proviant packen und zur Firma fahren lassen. Schließlich stand ja eine Produktion in Stuttgart an. Im Süden der Nation also.
In der Firma war um kurz vor Zehn dann auch noch keiner außer Matthias, aber der hatte schon den Caddy sperrangelweit offenstehen. Ich also mit meinem Gepäck in die Halle, guten Morgen gesagt (oder eher nur Morgen, denn ob der so gut werden würde, wußte man ja noch nicht) und erstmal einen Tee geholt. Nach und nach trudelten dann auch Fred, Micki und Mümmel ein, die sich aus unerfindlichen Gründen gleich mal in den geliehenen Renault klemmten und vom Hofe düsten. Unsereiner währenddessen stopfte noch Traversenteile und diversen Kleinkram in den Caddy, hackte Equipment in Listen und checkte die Listen aus. Abfahrt war ja geplant gewesen für 10 Uhr. Aber die hatten wir dann schon durch. Um halb elf waren wir immer noch vor Ort, weil Matthias noch am Telefon und Jörg noch gar nicht da war. Letzterer kam dann aber kurz darauf mit seinem Motorrad auf den Hof gedüst. Gegen elf machten wir uns dann auch vom Acker, ab auf die A3 Richtung Süden. Dankenswerterweise war die Bahn auch frei und wir kamen gut voran. Der übliche Overath-Antrieb eben. Man gewöhnt sich ja doch daran, und da ich vorne sitzen durfte konnte ich auch schon vorher sehen, wohin die Fahrt ging. Das machte das ganze doch angenehmer. Die Fahrt nach Hamburg war anstrengender.
Knappe 3 1/2 Stunden später, so gegen 14:45h also, kamen wir in Stuttgart an und checkten in unsere Zimmer im Ibis Wohncontainer... verzeihung, Ibis Hotel, ein. Hochinteressantes System, da geht alles mit Karte, wie im Schwimmbad... Türöffner mit Lesegerät, Strom mit Lesegerät... aber schon schön, und für eine Woche wird's in dem Zimmer auch gut auszuhalten sein denke ich. Gewöhnungsbedürftig nur die Sache mit dem Fernsehen, man empfängt kein ARD und ZDF. Aber gut, zum Fernsehen bin ich ja sowieso nicht hier, und wer weiß ob überhaupt die Zeit bleibt, um mal die Nachrichten zu gucken. Man wird sehen.
Um 15:30h wieder Treffen und Abfahrt zur Location, der LKW wollte ja noch ausgeladen werden. Die Anfahrt zu dieser Halle war auch nicht so ganz einfach, irgendwie sind wir erst in einem Tunnel und dann fast am Bahnhof gelandet. Schlußendlich haben wir die richtige Einfahrt dann aber doch gefunden, sind einmal um die Halle rumgefahren und standen dann vor dem Rolltor zum Lastenaufzug. Und dann standen wir da. Und standen. Und das noch für fast 20 Minuten, nachdem Matthias uns bei den Hausmeistern angemeldet hatte. Plötzlich ging das Rolltor aber doch auf, und heraus guckte einer dieser Hausmeister. Ein wahrer Ausbund an Charme und Höfichkeit. "Was wollt'n ihr?!", war seine erste Frage. Äh ja... selber guten Tag. Also erklärten wir dem Ur-Schwaben erstmal, wer wir sind, und daß wir unserem LKW ausladen wollten, der innerhalb der nächsten paar Minuten auftauchen würde. "Ja, wo isch denn des Fahrzeig?!", wollte der Hausschrat als nächstes wissen. "Habt's ihr die Arbeit in der Tasch?" Ja sicher... wo den sonst? Wir haben alle unsere Traversen in der Hosentasche und die Cases im Ärmel. Deppen gibt es... Dankenswerterweise ließ sich der gute Mann dann aber doch dazu herab, uns den Aufzug aufzuschließen, und kurz darauf kam auch schon der LKW an. Fehlte eigentlich nur noch ein Stapler. Den ging Matthias derweil mal beschaffen. Ein Elektro-Teil, ich konnte mir die Frage nicht verkneifen, an welcher Stelle man denn da den 9V-Block reinsteckt... Aber gut, solange das Ding nicht unter den Podeststapeln schlapp macht, sollte mir das auch recht sein. Daß man aber die Handbremse lösen muß, damit das Ding besser fährt... nun ja.
Wir lagen dann auch gut in der Zeit, als wir den LKW leer und unser Zeug unten in der Halle hatten, und machten uns auf den Rückweg zum Hotel bzw. zum Nordpol. Nein, auch wenn es so klingt, wir sind nicht bis nach dort ganz oben gefahren, der Nordpol lag genau gegenüber vom Hotel und ist seines Zeichens Restaurant. Irgendwo mußten wir ja schließlich auch unser Abendessen herkriegen. Für unsere Futterpauschale von 15€ wurden wir auch durchaus satt, mein Schnitzel war so groß, daß die dazugehörigen Pommes auf einem Extra-Teller mitgeliefert werden mußten... Quasi eine Trucker-Portion, denn so verhungert kann ich unmöglich aussehen... Aber lecker war es, und es ging vor allem schneller als weiland in Reinbek, ganz davon abgesehen daß sich die hiesige Salatbeilage durchaus "illustriert" nennen durfte. Frischgestärkt ging es dann zurück ins Hotel und da gleich mal an die Bar bzw in die Lobby, wo auch schon die Jungs von der Deko-Firma saßen und Arschloch zockten. Und wir haben zugeguckt, es war schon ein Spaß. Zwischendurch wurde dann noch die Deko auf den Tischchen in Augenschein genommen, die sich als echte Zimtstangen entpuppten und dementsprechend gleich mal von einigen angefressen wurden... So sind sie halt, die Veranstaltungstechniker auf Reisen.

Aber da der morgige Tag früh anfängt, mach ich mich jetzt lieber auf mein Zimmer...

Stimmung: top ~*~ Musik: Darryl Worley - A good day to run