Wednesday, March 28, 2007

Jäger des verlorenen Sofas

Einmal im Jahr wirds laut und hell in Frankfurt. Dann nämlich, wenn dort die Pro Light+Sound abgefeiert wird. Das ist quasi das Fachmekka der Veranstaltungstechnik. Und wir als Funktion-One Deutschland sind da natürlich auch vertreten. Mit anderen Worten ging es am Montag morgen um sieben los nach Frankfurt, Matthes, Matze und ich haben uns in den Caddy geworfen und sind losgezuckelt. Um kurz vor zehn waren wir dann auch in Frankfurt an der Messe angekommen und haben versucht, Einlaß in Tor Nord zu erlangen. War gar nicht mal so einfach. Und hat gedauert. Nerven gekostet hat es uns auch. Viele haben nämlich einfach mal die Schlange vor dem Tor umfahren und sich ganz vorne wieder einsortiert... Unter stetiger Benutzung ihrer Hupe, wohlgemerkt. Nur Bekloppte unterwegs.
Irgendwann, es mag so kurz vor halb elf gewesen sein, waren wir dann auch da, wo wir hin wollten. Peter und der Actros waren auch schon da, dito unsere vier Hands von Efusema. Also haben wir gleich mal mit Ausladen angefangen. Dann kam die Nummer mit dem Aufzug... Den wollten nämlich alle anderen Aussteller auch benutzen. War ja auch der einzig verfügbare Lastenaufzug. Also gabs immer Schlangen und Warterei. Irgendwann konnten wir uns dann aber auch mal mit ein paar Cases und Traversen in den Aufzug mogeln und in den ersten Stock fahren. Dort sollte es dann aus dem Aufzug, links rum, den zweiten Gang wieder links und dann zum dritten Stand rechts gehen. Da sollte unser Stand sein. Aber da stand schon Zeug. Und das war definitiv nicht unseres. Also haben wir unser Zeug erstmal daneben gestellt und sind wieder runtergefahren, um Nachschub zu holen. Als wir das nächste Mal ankamen, war schon wer damit beschäftigt, den fremden Krempel wegzuschaffen. Herzlichen Dank. Es brauchte dann noch einige Touren mit dem Aufzug, bis wir alles oben hatten.
Matthes drückte mir dann auch gleich mal zwei Pläne in die Hand und meinte, ich sollte mir gleich mal drei Hands schnappen und mit denen den Demoraum aufbauen. Na okay... einmal ist immer das erste Mal, also... Schnell alles rüberschaffen und dann sehen, daß die Traversen ordentlich liegen. War gar nicht mal so einfach. Ich und gestückelte Riegel, das ist auch so ein Fall für sich. Vor allem, wenn man zwei verschiedene Pläne vorliegen hat, die beide nicht stimmen. Nun ja. Irgendwann sah es aber doch so aus, wie es aussehen sollte. Das Rigg stand also schon mal. Also bin ich mal zurück zum Stand, um Bericht zu erstatten und mir weitere Anweisungen zu holen. Strom legen war der nächste Akt. Einmal 32A für die Amps nach hinten, und dann Schuko in die Querriegel, zwei Phasen hinten und eine Phase vorn. Kein Problem. War schnell erledigt.
Es folgte die Nummer mit dem Samtvorhang. Der sollte nämlich über das Rigg gezogen werden, als Decke sozusagen. Der Raum war gute 7x7m groß, und der Samtvorhang war noch größer. Und Samtvorhänge zeichnen sich auch nicht eben durch ihre Staubarmut oder ihr geringes Gewicht aus. Das war also definitiv ein Fall für meine Hands. Wozu hat man schließlich Männer dabei?! Die drei haben ihre Sache auch gut gemacht. Allerdings war es dann ziemlich dunkel im Raum. Ich also wieder rüber zum Stand, um Lampen und Handdimmer zu holen. Aber so weit kam ich erstmal gar nicht. Bevor ich nämlich überhaupt eine Lampe in der Hand hatte, zerrte mich ein Staplerfahrer zum Nachbarstand, ich sollte doch mal eben dringend mitkommen. Okay... man weiß ja nicht, was los ist. Der Nachbarstand gehörte zu irgendwelchen Asiaten, vielleicht haperte es ja mit der Verständigung. Also bin ich mal mit. Und wurde auch prompt von besagtem Staplerfahrer zugetextet, er hätte mit seinem Stapler wohl eine Kiste der Asiaten angetitscht, und der Inhalt der Kiste wäre jetzt im Arsch, und überhaupt wäre eigentlich das ganze Zeug von denen im Arsch, aber das wär er nicht gewesen, das wär schon so vom LKW gekommen und überhaupt. Aaaah ja... okay... Ein Blick rundum, die Klamotten der Asiaten sahen wirklich reichlich ondoliert aus. Von der anderen Seite schwallerte mich dann eine kleine Asiatin zu, was sie denn jetzt machen sollte, der Schaden müßte ja aufgenommen werden und bla und blä... Ja nee, is klar. Und was genau sollte ich da jetzt machen? Wieder ging das Getexte von beiden Seiten los. Also hab ich mal versucht, den beiden zu erklären, daß das ja überhaupt nicht meine Baustelle wäre, daß ich vom Nachbarstand käme und was sie denn eigentlich von mir wollten. War denen aber egal. Die haben weiter getextet und mich zugeschwallt. Noch zweimal hab ich versucht, meine Erklärung loszuwerden. War aber wieder nix. Dann kam Matthes dazu und wollte von mir wissen, was genau ich eigentlich da gerade mache. Daß ich das selbst nicht so genau wußte, hat er mir auch sofort geglaubt. Dann hat er versucht, dem angenervten Staplerfahrer und der aufgedrehten Asiatin zu erklären, daß ich zu seiner Crew gehörte und mit deren Transportschäden überhaupt nichts am Hütchen hätte. Da guckte der Staplerfahrer erstmal ganz sparsam. "Ja wie?! Du bist gar nicht von Schenker?!" Neien!!! Bin ich nicht, war ich auch noch nie. "Warum haste das nicht gleich gesagt?!" Ja samma... hab ich das vielleicht mehrfach versucht?! Manche Leute haben echt einen am Appel. Aber immerhin, die eigentlich gesuchte Schenker-Tante tauchte dann auch auf und ich konnte endlich mit meinen Lampen und Handdimmern wieder zurück zum Demoraum.
Da waren mittlerweile auch die Engländer angekommen und die Wände konnten abgehängt werden. Erst die Dämmmatten, und dann davor die Vorhänge. Gesagt getan. Ging eigentlich schnell, nur bis den Engländern dann mal gefiel, wie die Vorhänge geknüpft waren... Well yeah. Zeitgleich wurden dann auch die Boxen aufgebaut, da waren ja schon imposante Dinger bei... Zum Beispiel die neuen Doppel-21er... So groß wie ich, nur wesentlich lauter. Aber die neuen kleinen Böxchen waren auch ganz niedlich.
Drüben am Stand nahm auch alles Gestalt an, da hing mittlerweile der Cluster und das Dance Stack stand auch schon. War schon ganz imposant.
Bis gegen halb zehn haben wir dann noch gebaut und gebastelt. Dann kam plötzlich die Frage auf, wo eigentlich das Sofa ist. Das Sofa... ich konnte mich erinnern, ein Sofa gesehen zu haben. Auf einer Span-Palette, eingestretcht und cremefarben. Das hatte ich am morgen gesehen, vor dem Aufzug. Und dann nochmal oben irgendwo. Aber wo das Ding jetzt war, keine Ahnung. Peter hatte es auch gesehen, unten vor dem Aufzug. Jawohl, ein cremefarbenes Sofa. Aber keiner wußte, wo das Ding abgeblieben war. Dann hieß es auch plötzlich, das gesuchte Sofa wäre gar nicht cremefarben, sondern lila. Okay. Dann war das wohl ein anderes. Aber ein lila Sofa hatte keiner von uns gesehen. Hatten wir überhaupt ein lila Sofa mitgebracht? Oh oh... Unschön, wenn das jetzt fehlen würde. Aber das wäre uns ja auch zuhause in der Halle aufgefallen. Gegen zehn Uhr haben wir dann die Suche erstmal aufgegeben. Das Ding würde schon wieder auftauchen. Hofften wir. Aber jetzt taten uns auch erstmal gewaltig die Füße weh und wir wollten ins Hotel und was Essen. Erstmal mußten aber die Engländer noch in ihr Hotel gebracht werden. Das hat Matze übernommen, während Matthes die Hands ausgecheckt hat. Und dann saßen wir da erstmal und haben auf Matze und das Auto gewartet. Ziemlich kaputt waren wir, das muß man zugeben.
Im Hotel waren wir dann so gegen halb elf, und mußten erstmal die Eincheckprozedur mitmachen. Personalausweise wollten die sehen... Sowas hatten wir auch noch nicht. Und das Fax mit unserer Kostenübernahme war wohl nicht angekommen. Großes Kino. Schlußendlich hatten wir aber doch alle unsere Zimmer, haben uns fix umgezogen und sind dann nochmal los, um was zwischen die Zähne zu kriegen. Weit sind wir dann auch nicht gelaufen, sondern gleich bei nächster Gelegenheit in so eine kleine Eckkneipe/Pizzeria/Grillstube. Da dann erstmal ein Bier... so ein Bierchen in Ehren und nach getaner Arbeit kann schließlich keiner verwehren. Auch ich nicht. Solangs nur eins bleibt und wir nicht wieder das zocken anfangen... öhem. Nun ja. Zum Bier gabs eine Pizza, die war auch nötig. Nett gequatscht haben wir auch noch. Gegen zwölf gings dann wieder zurück ins Hotel und ab in die Falle.
Dienstag morgen um acht gings dann auf der Messe weiter. Hauptsächlich auf dem Stand, der Demoraum stand ja eigentlich. Also hab ich mal losgelegt und die Bilderhaken vorbereitet, während der Matthes das Tanzparkett gemoppt hat. War schon ein Bild für die Götter. Plötzlich und unerwartet tauchte dann plötzlich Matze auf. Der hatte nämlich das Sofa gefunden. Auf irgendwelchen Wegen war es unten in Halle 4.0 gelandet, statt bei uns oben in 4.1... Und es war auch gar nicht lila. Sondern cremefarben. Also doch... Aber immerhin, wir hatten das gute Stück wieder und konnten uns wieder unserem Stand widmen. Der wollte nämlich noch beleuchtet werden. Ein Fluter hier, eine Stufe da, ein Aureol dort... Konnte sich schon sehen lassen. Und ich durfte den ganzen Kabelkram im Kabuff verstrümpeln. Und dann noch mit den Engländern Prospektmappen zusammenstellen.
Irgendwann waren wir dann so weit, daß wir unser Leergut eigentlich mal wieder auf den Actros schaffen konnten. Allerdings stand der Anhänger mitten auf dem Parkplatz und war von allen Seiten zugeparkt. Das fand Matthes weniger lustig. Schließlich mußte er jetzt losziehen und zumindest mal die Besitzer von zwei Autos ausfindig machen. Einer davon war ja schnell gefunden und hat sein Auto beseitigt, aber der andere... ein Franzose, anscheinend noch ohne Handy, und die Standnummer auf dem KFZ-Identifizierungsschein war schwer zu identifizieren. Aber so schnell gibt man ja nicht auf. Matthes machte sich also auf die Suche nach dem Franzosen, und ich hab mich derweil gemütlich auf den Parkplatz in die Sonne gefläzt und aufgepaßt, daß man uns den Hänger nicht wieder zuparkt. So läßt es sich leben, eine Pause kann nie schaden. Und Arbeit gab es noch genug, als der Franzose aufgetrieben war und sein Auto beseitigt hatte. Das letzte Leergut wollte noch verladen werden, nachdem der Stand gesehen und für gut befunden wurde. Dann mußte Matze noch mit dem Caddy zum Flughafen, um noch eine Engländerin abzuholen. Es war so kurz nach sechs, als er wieder auf der Bildfläche erschien. Peter mit dem Actros hatte selbige bereits gen Heimat verlassen, und wir haben dann auch unsere Abschiedsrunde gedreht und uns dann in den Caddy geworfen. Dann gings erstmal wieder zum Hotel, den Matze dort absetzen, denn der mußte ja noch mindestens bis zum nächsten Tag bleiben, Bene war ja noch in Legoland... Als das dann auch erledigt war, sind Matthes und ich gen Heimat geschüsselt. Und zwar mit rekordverdächtiger Geschwindigkeit... und mit guter Musik. Es geht doch nichts über abrocken mit Staind bei 180 Sachen auf der A3! Kann ich sehr empfehlen! Auch wenn viele Leute schon beim Gedanken daran Angst um ihr Leben hegen... mir macht's Spaß. Und hätten wir nicht in Siegburg noch tanken gemußt, dann hätten wir auch eine neue Rekordzeit aufgestellt...


Stimmung: top! ~*~ Musik: Staind - Epiphany

Friday, March 23, 2007

Und fährt, und fährt, und fährt...

So viele verschiedene Autos wie heute bin ich an einem einzigen Tag noch nie gefahren. Fünf Stück, um genau zu sein. Inklusive meinem eigenen Autochen. Aber die anderen vier waren alle größer.
Alles ging kurz nach der Mittagspause los, als nämlich Claudio in die Küche kam und mal vorsichtig anfrug, ob er jemanden von uns eventuell für eine Überstunde verpflichten könnte. Tim saß nämlich gerade auf einem Job in Nächstebreck und müßte hinterher mitsamt Equipment von da wieder abgeholt werden. Mit anderen Worten kamen da nur Micki oder ich in Frage, unser Praktikus hat ja noch keinen Führerschein. Micki war auch weniger begeistert, allerdings weniger ob der Überstunde, sondern mehr wegen seinem kaputten Knie. Also war ich mal wieder freiwillig dran. Erstmal gings aber weiter zum Packen für den F1-Stand auf der Pro Light. Mittendrin kam plötzlich wieder Claudio rein und meinte zu mir "Komm mal mit, wir fahren mal eben nach Solingen, den Caddy abholen!" Der berühmte Caddy des Herrn Overath war gemeint, welcher sich gerade in Solingen in der Werkstatt aufhielt. Irgendwas war wohl an der Scheibenwaschanlage nicht in Ordnung. Okay, ich also mit Claudio und dem anderen Caddy nach Solingen gejuckelt und zur Werkstatt. Die Tante hinterm Tresen frug Claudio denn dann auch erstmal, ob er irgendwie beweisen könnte, daß er tatsächlich von unserer Firma kommt, sie könnte den Caddy ja nicht einfach so rausgeben. Claudio daraufhin etwas in Ausweisnot, also mußte ich schnell einspringen und hab ihr meinen "Mitarbeiterausweis" von easyjob unter die Nase gehalten. Das hat ihr dann auch gereicht und wir konnten los. Dachten wir. Wir sind aber keine fünf Meter weit gekommen, als Claudio auffiel, daß an dem Caddy eine Radkappe fehlte. Däh. Wir also wieder geparkt und wieder rein in die Halle. Längere Unterredung war die Folge, sowie einige Telefonate. "Samma Matthes... hast du den Caddy mit drei oder vier Radkappen in die Werkstatt gebracht?!" Matthes wußte das wohl selbst nicht mehr so genau, dafür half dann der nette Herr vom Service weiter, der nämlich mal eben in Erfahrung brachte, daß der Caddy wohl nur mit drei Radkappen angekommen war. Nicht schön, aber eine Tatsache. Wir also wieder raus und in die Autos und zurück zur Firma. Claudio vorneweg, ich hinterher. Caddy-Synchron-Fliegen sozusagen. Zwei weiße Caddys statt drei weißer Tauben. Kann auch viel mehr so. Sogar geparkt haben wir synchron. Naja, zumindest hintereinander. Meine Parkkünste sind ja bekannt... öhem... Ich glaub, wenn der Matthes morgen aus Frankfurt wiederkommt wird er sich auch fragen, wer den Wagen denn so da hingestellt hat...

Nun denn, wir waren dann auch kaum zurück, da konnte ich schon wieder losdüsen, diesmal mit dem gemieteten Sprinter nach Nächstebreck. Gee, ja, ich und Sprinter fahren. Mein zweites Mal auf öffentlichen Straßen. Und dann gleich auch noch über die A46... Huff. War schon spannend. Aber ich bin da angekommen, wo ich hin sollte. Allerdings war der Parkplatz gerammelt voll. Super Urlaub. Hab mich dann einfach in die zweite Reihe gestellt, ich hatte ja nicht vor, ewig zu bleiben. Mußte dann aber doch länger bleiben als gedacht, weil die VA noch im Gange war. Gegen halb sechs hatten wir dann aber alles verladen und ich konnte zurück zur Firma. Da kam ich dann auch genau pünktlich zur nächsten Aktion. Peter wollte mit dem Actros von unten auf den Hof fahren, allerdings standen da unten vier Autos in Reih und Glied. Also wollte er die umsetzen. Ob ich ihm denn dabei eben helfen könnte. Na logisch! Wir also erstmal die nötigen Schlüssel im Büro zusammengesucht... Sprinter 1, Leih-Sprinter, Avensis, Hilux... Alle mußten weg. Ich also - natürlich - gleich zielstrebig auf den Hilux zu. PickUp fahren ist eben einfach geil, auch wenns nur fünf Meter weit ist und auch wenns das Auto vom Chef ist. Peter hat derweil den Avensis von Bene beiseite geschafft und ist dann auf den Leih-Sprinter (mit dem ich vorher unterwegs war) zugestiefelt. Ich dann also folglich auf den firmeneigenen Sprinter zu und hab den weggesetzt. Das war dann das fünfte Auto des Tages...
Schlußendlich war dann aber auch mal Feierabend und ich konnte mein eigenes kleines Auto nehmen und nach Hause eiern.

Stimmung: okay ~*~ Musik: Cross Canadian Ragweed - Dimebag