Friday, November 24, 2006

Der Dorf-Sheriff und die erkaufte Heimreise - Roadtrippin' Part II

Und weiter ging es heute morgen. Ab halb sieben war irgendwie Betrieb im Bettkästchen, und so war an weiterschlafen nicht mehr wirklich zu denken. Also bin ich mal aufgestanden und hab das durchaus geräumige Bad frequentiert. Kurz nach acht gab es dann Frühstück, Brötchen mit allem Zipp und Zapp. So läßt sich ein Tag doch anfangen. Nach dem Frühstück haben Nadja und ich dann ausgecheckt und sind rüber zur Location gefahren. Auf dem Weg dahin haben wir dann noch Matthias, Stephan und Peter aufgelesen und waren dann ziemlich pünktlich um neun an der Fabrikhalle. Erstmal haben wir dann die Genies aus dem Actros geholt und am ersten der beiden Traversenkonstrukte aufgestellt. Großes Kino, ich und Genies... Kein Plan von nix. Irgendwo mußten Füße rein, und dann mußte gekurbelt werden was das Zeug hielt. Gute zwanzig Minuten hat das ganze gedauert, dann waren die Stempel abmontiert und das Carre am Boden und wir konnten mit dem Abschrauben loslegen. Das ganze Spiel wiederholte sich dann noch beim zweiten Konstrukt, und gegen eins konnten wir dann mit dem Verladen loslegen. Also erstmal alle Traversen in den Actros, und dann wir in den Caddy, und ab auf Heimfahrt. Am Rande von Reinbek noch schnell Pause an der Tankstelle und Wegzehrung kaufen. Bockwurst für den Fahrer, sowas ist ja schnell gegessen. War es dann auch, direkt an der nächsten Ampel. Und wie macht man das so schön, wenn man fertig ist? Tür auf und Müll raus. Schwubbs. Gefiel dem Gevatter im Auto vor uns aber gar nicht. Die Fahrertür flog auf, ein erzürnter Einheimischer flog heraus und grollend auf uns zu, riß die Fahrertür vom Caddy auf und kackte erst mal Matthias an. Was das denn wäre, wo wir denn wären, seinen Müll würde er aber mal ganz schnell wieder aufsammeln! Kinder, was haben wir gelacht. Matthias in aller Seelenruhe sammelt seine Wurstpappe wieder auf und knallt dem Dorfsheriff die Tür vor der Nase wieder zu. Als ob man sich von sowas aus der Ruhe bringen läßt... Bekloppte gibt es eben überall. Auch in Reinbek. Oder auch gerade dort. Wie auch immer, die Autobahn war dann auch schnell erreicht und wir machten uns auf den Heimweg. Irgendwo bei Osnabrück, genau genommen an der gleichen Raststätte wie auf der Hinfahrt, machten wir dann nochmal Pause, diesmal allerdings bei Subway und nicht beim Goldenen M. Man braucht ja auch mal Abwechslung. Und die gab es da, denn dieser Autobahn-Subway hatte glatt zwei Sandwiches mehr im Angebot als unserer. Es war mittlerweile gut 16 Uhr, und so dachte ich mir, triffste mal Vorkehrungen, um nachher auch nach Hause zu kommen. Also Handy aus der Hose und Vattern angerufen. Ob er denn wohl so gut wäre, mich an der Firma abzuholen. Aber überrasch mich... Da hätte er aber eigentlich so gar keine Lust drauf, er wollte sich ja mal nen gemütlichen Abend machen, und wo wir denn überhaupt gerade wären. Wie gesagt, in der Gegend von Osnabrück, und wir hatten gut 16 Uhr. Hach näää, das würde ja noch ewig dauern bis wir dann da wären, und er hätte ja keine Lust, um zehn Uhr abends nochmal rauszufahren. Ja nee, klar. Wir befanden uns gute 150 Kilometer vor Dortmund, somit also höchstens noch 200 Kilometer vor Wuppertal, und hatten vier Uhr nachmittags, um das nochmal in Erinnerung zu rufen. Und zudem hatten wir auch noch einen Caddy mit Overath-Antrieb. Und der braucht keine sechs Stunden für 200 Kilometer! Auch nicht Freitag Nachmittag, auch nicht auf der A1. Faules Stück da am anderen Ende der Leitung... Er würde sich dann später nochmal melden, vielleicht hätte er ja dann doch Lust. Super Ansage. Aber unsereiner ist ja Optimist, und so klingelte dann auch eine gute Stunde später tatsächlich das Handy. Er käme jetzt doch, aber dafür müßte ich dann abends meine Frau Mutter vom Forum abholen. Warum nur dachte ich mir das jetzt?!?! No good deed goes unpunished, merken. Aber gut, wenn ich dafür nicht mit dem Bus nach Hause muß, ausnahmsweise, spiel ich halt Taxi.
Wie erwartet, wir brauchten natürlich auch keine sechs Stunden bis nach Hause, sondern waren schon gegen sechs Uhr wieder auf Wuppertaler Hoheitsgebiet. Wie gesagt, Caddy mit Overath-Antrieb... Bis dann allerdings auch Vattern an der Firma aufschlug, vergingen nochmal einige Minuten. Um nicht zu sagen fast eine halbe Stunde. Aber gut, immerhin kam er dann, auch wenn er direkt mal vor der Firma wendete und in die andere Richtung abdüste... Wie gut, wenn man doch lesen kann und sieht, wo die Firma ist. Nicht, daß die auch hell beleuchtet gewesen wäre... Aber so isser halt... Und dann war der erste große Roadtrip auch schon wieder vorbei... Lustig wars!

Stimmung: okay ~*~ Musik: Trent Willmon - Medina Daydreaming

Die Mär vom illustrierten Salat - Roadtrippin' Part I

Wir schrieben den 23.11.06. Also gestern. Eine Dienstreise stand an, zum Abbau eines Traversenkonstrukts irgendwo bei Hamburg. Und ich sollte mit. Zusammen mit Stephan, Nadja und Matthias. Das versprach ja schon mal, ganz spaßig zu werden. Abfahrt sollte um 13:00h an der Firma sein. Schöne Zeit, konnte man vorher schön ausschlafen oder auch noch das eine oder andere einkaufen. Nadja und ich wollten vorher noch zu Hosen Stamm, Arbeitshosen kaufen, also haben wir uns da um kurz nach 12 getroffen. Frug mich doch die Verkäuferin als erstes, welche Größe ich denn bräuchte. Ja prima. Woher soll denn ich das wissen?! Meine anderen Hosen haben alle Größe S, aber die Arbeitshosen haben numerische Größen. Das hilft natürlich ungemein. Also drückte mir die Verkäuferin erstmal Größe 52 in die Hand, und ich marschierte zur Anprobe. In die Hose hätte ich dann auch locker zweimal reingepaßt. Größe 50 war auch noch zu groß, aber Größe 48 war dann okay. Kann man sich merken fürs nächste Mal. Im Bus zur Firma haben wir dann auch Stephan getroffen. Ausnahmsweise mal in zivil, man hätt ihn fast nicht erkannt. Und so waren wir dann pünktlich um kurz vor eins in der Firma. Fehlte eigentlich nur noch Matthias. Aber der saß noch an seinem Schreibtisch und war am Telefonieren. Und kaum hatte er aufgelegt, klingelte das Telefon schon wieder. Und das Spiel wiederholte sich noch drei Mal. Mittlerweile war es kurz vor halb zwei. Wir haben dann immerhin schon mal unsere Klamotten in den Caddy geladen und Nadja und ich haben uns die Rückbank reserviert. Man möchte ja bequem reisen. Nur Matthias war immer noch nicht fertig. Irgendwann stand er dann aber doch mal auf, zog seine Jacke an, klemmte sich den Ordner unter den Arm und bewegte sich. Allerdings in die falsche Richtung, nämlich statt in unsere Richtung erstmal zu Micha ins Büro. Und da legte er den Ordner wieder ab und hätte beinahe auch noch die Jacke wieder ausgezogen. Es war beinahe viertel vor zwei, als wir dann doch alle im Caddy saßen und vom Hof fuhren, ab durch den Kiesbergtunnel auf die A46. Erm... nur wieso eigentlich in Richtung Düsseldorf? Wir müssen doch auf die A1, das ist die andere Richtung. Das fiel Matthias dann auch auf, in Höhe Haan-Ost. Immerhin. Der Weg zum Centro war wohl noch zu tief drin nach den letzten Wochen. In Barmen gings gleich mal raus auf die Raststätte zum Tanken, dann weiter Richtung Kreuz Wuppertal-Nord und dann auf die A1 Richtung Bremen. Vom eher rasanten Fahrstil des Herrn Overload hatte ich ja vorher schon gehört, aber in der Realität stellte es sich fast noch schlimmer dar. Auffahren, daß man fast sehen konnte, wann der Vordermann das nächste Mal zum TÜV muß, Lichthupe, Überholen beidseitig... Eigentlich ein Lehrvideo, wie man es nicht machen sollte. Irgendwann hatten wir einen Briten vor uns, der konsequent die linke Spur blockierte. Und was machte Matthias daraufhin? Rechts überholen natürlich. Der Brite wird das ja so gewöhnt sein. Der nächste Kandidat war dann ein Opa im Mercedes. "Der glaubt wohl auch, der Führer hätte die Autobahn nur für ihn gebaut!", grummelte es vom Fahrersitz, und irgendwann waren wir den Opa tatsächlich los. Dafür konnte bei nächster Gelegenheit nur durch rasantes rechts rüberziehen eine nähere Bekanntschaft mit dem vorausfahrenden KFZ vermieden werden. Irgendwo bei Osnabrück war dann Essenszeit, als das berühmte goldene M am Horizont zu sehen war. Und Stephan - wie gut, daß wir ihn hatten - marschierte gleich mal zur Tankstelle, einen Kaffee für Matthias holen, damit der uns nicht auch noch am Steuer einschlief. Sicher ist ja bekanntlich sicher. Zwischendurch rief dann auch noch Peter an, der ja mit dem Actros unterwegs war und gerade an irgendeiner Raststätte seine vorgeschriebene Pause machte. An genau dieser Raststätte kamen wir dann auch einige Zeit später vorbei, und siehe da, Peter und sein Actros standen immer noch da, waren aber auch gerade in Weiterreise begriffen.
Bei uns drängte sich inzwischen die Frage auf, in welchen Hotels wir denn eigentlich untergebracht waren, zumal auch Reinbek immer näher kam. Der Ordner mit allen Infos läge im Kofferraum, kam es von Matthias, ob wir denn da drankämen? Also ging Nadja erstmal turnen, kam irgendwie an den Ordner und suchte nach den Hotels. Schallendes Gelächter. Wie man denn ein Hotel "Bettkästchen" nennen könne. Berechtigte Frage, wenn ich ehrlich bin. Das klingt ja doch mehrdeutig. Und in diesem Bettkästchen sollte ich auch noch nächtigen. Aber gut, man läßt sich ja überraschen. Die Jungs sollten derweil in einem Landgasthof Schlagmichtot übernachten. Das klang zumindest mal so, als ob man dort auch noch was zu essen kriegen könnte. Wie sich bei unserer Ankunft in Reinbek gegen 18:00h herausstellte, war es auch so ziemlich die einzige Alternative. Die Bürgersteige in diesem Dorf waren nämlich bereits eingeklappt. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Gähnende Leere auf den Straßen. Oder besser gesagt auf der Straße. Tote Hose kurz vor Hamburg.
Also fuhren wir zunächst mal zur Location, wo wir am nächsten Morgen den Abbau starten sollten. Auch dort, kein Mensch weit und breit zu sehen. Aber die Türen der Fabrikhalle waren sperrangelweit offen. Seltsame Dorf-Logik. Immerhin ließ sich dann schon abschätzen, wie lange wir brauchen würden, und Matthias tätigte die Absprache, daß wir um 9:00 Uhr anfangen konnten. Somit war das schon mal geklärt, jetzt zog es uns zwecks Einchecken zum Hotel. Die Jungs brachten uns dann auch zu unserem Bettkästchen, das sich bei näherer Betrachtung als durchaus gemütlich entpuppte, auch wenn die nähere Betrachtung noch recht kurz ausfiel. Die Jungs warteten ja vor dem Haus im Auto, und die wollten auch noch ihr Hotel kennenlernen. Während Matthias und Stephan dann auch eincheckten, nahmen Nadja und ich schon mal einen Tisch im Restaurant des Landgasthofes Schlagmichkaputt in Beschlag. Kurze Zeit später waren wir dann komplett und konnten die Speisekarte studieren. Nadja und ich hatten ja vorher noch gesteigertes Interesse an einem Steak gezeigt, allerdings bot die Karte nur ein einziges Steak an, und das auch noch zum stolzen Preis von 26,50€. Herzlichen Dank. Für den Preis krieg ich in der Metro eine Steakhüfte von fast 5 kg. Somit wurde der Hunger dann auch auf die Größe eines Wiener Schnitzels degradiert, das war billiger. Matthias hatte sich derweil an einem anderen Gericht festgelesen, zu dem als Beilage ein "illustrierter Salat" gehörte. Wie er sich den denn vorzustellen hätte, frug er auch gleich den jungen und überaus engagierten Kellner. Nun ja, illustriert eben. Aber illustriert hieße ja bebildert, warf ich ein. Ob er dann nur ein Bild von einem Salat bekommen würde, oder ob es ein Bildersalat wäre, wollte Matthias wissen. Nein, der Salat wäre eben bunt. Aber bunt wäre ja nicht gleich illustriert, klugscheißerte ich wieder. Ich konnte es nicht lassen. Die Erklärungsversuche des Kellners waren einfach zu göttlich. Irgendwann erlöste Matthias den Knaben dann aber aus dessen Erklärungsnöten und bestellte das Gericht mit dem illustrierten Salat. Schon allein aus Neugierde. Wir waren mittlerweile ja alle neugierig. Dann passierte aber erstmal eine ganze Weile nichts. Nadja, Peter und ich haben schon überlegt, ob die das Schwein für unsere Wiener Schnitzel erst noch fangen und schlachten müßten. Die hatten da wohl alle die Ruhe weg. Irgendwann, es war mittlerweile nach 20:00h, kam dann auch das Essen. Und für uns ging die Suche nach dem illustrierten Salat los, denn das, was Matthias da auf dem Teller hatte, konnte man gerade als Salat bezeichnen, aber illustriert oder auch nur ansatzweise bunt war der nicht. Grüner Salat mit zwei halben roten Cherrytomaten. Das wäre ja bunt, rechtfertigte sich der Kellner. Bunt bestünde für uns aber aus mindestens drei Farben, erklärten wir ihm einstimmig. Und von Illustrationen wäre in dem Salat ja auch nichts zu sehen. Vielleicht sollte der Küchenchef, ein Herr namens Karl-Hans Hackmack oder so ähnlich, doch mal seine Speisekarte überarbeiten. Voreilige Benutzung unbekannter Fremdwörter kann einen schon tierisch in die Bredouille bringen. Schlußendlich war das Essen aber ganz brauchbar und wir waren einigermaßen satt. Gegen 23:00h, als der junge und immer noch recht eifrige Kellner so langsam dazu überging, die Stühle des Restaurants notfalls auch inklusive Gästen hochzustellen um fürs Frühstück einzudecken, machten wir uns dann auch mal auf die Socken, die Jungs in ihre Zimmer und Nadja und ich zurück in unser Bettkästchen. Ein bißchen fehlte mir da ja das Rollo vor dem Fenster, aber es war erträglich, wenn auch das Bett hin und wieder ein bißchen quietschig war. Aber wenn ich erst mal schlafe....


Stimmung: okay ~*~ Musik: Chris LeDoux - Stampede

Sunday, November 05, 2006

Ein Samstag in Trümmern

Und er hätte so schön werden können. Mein Samstag Abend. Der Nachmittag war schon so vielversprechend... Schön eingelullt in die Decke, mit einer Kanne Tee (Zimtapfel, mit großem Yumm-Faktor), schön am spielen... Aber dann klingelte das Handy. So aus heiterem Himmel. Vattern war dran, live aus der Stadthalle. Ich dürfte arbeiten kommen. Ja wie... jetzt?!?! Ja, jetzt. Die Künstler hatten noch Sonderwünsche und jemand müßte Verfolger fahren. Und dazu bräuchte es eben noch einen Totaltöner... Und was macht da der pfiffige Stadthallen-Beauftragte? Richtig. Erinnert sich, daß er ja rein zufällig genau so einen Totaltöner zuhause sitzen hat. Den kann man ja anrufen und herbeordern. Einer ist eben immer der Loser. Und das war diesmal ich. Ganz großes Kino. Also raus aus dem Bett, rein in die Klamotten und ab zur Stadthalle. Der Tacho zeigte bei Ankunft ungefähr 17:30h. Schnelle Einweisung am Gerät ihres Vertrauens, jawohl, Verfolger fahren kann ich noch., vorausgesetzt es ist kein allzu modernes Gerät. Und dann warten. Wenigstens hatte ich die Galerie für mich allein. Also erstmal großes Absitzen. Ob ich Hunger hätte, frug Vattern im Vorbeistiefeln. Dumme Frage, eigentlich hab ich immer Hunger. Aber mit einer Horde mir gänzlich unbekannter Künstler im Cateringraum? Nee danke... dann eher Phantomspeisung... Also mal hoch in die zweite Etage, ins Büro. An den Computer genauer gesagt. Der Tacho zeigte mittlerweile knapp 18:30h. Losgehen sollte das Ganze um 19:00h mit einem Sektempfang. Der jährliche Handwerkerball. Fragt man sich vielleicht, was ist ein Handwerkerball?! Nun ja... da kommt eben alles zusammen, was Rang und Schulden hat in der Handwerksinnung, tauscht den Blaumann gegen den feinen Zwirn und... nun ja. Und macht einen drauf. Hat sich dazu eine Jazzband gebucht und alle möglichen Künstler aus Genres, die sonst keiner mehr haben will. Schlager zum Beispiel. Michael Holm. Wir erinnern uns, "Dänen lügen nicht"... Halt, das war Otto. Aber das Orignal davon ist von Michael Holm. Oder "Mendocino"... Wobei mir auch hier das Original nicht so geläufig ist... Ich kenn eher die Version mit dem Barmer Rathaus. Aber jetzt dürfte ja in etwa klar sein, in welche Richtung es ging. Rio war auch da, the voice of Elvis. Von dem schwärmten ja schon einige. Wolfgang wollte den mal ins Rex holen. Ich war doch gespannt. Und dann war da noch eine Charlotte Krawall oder so ähnlich. Sollte wohl auch singen. Na gut. Um kurz vor 20:00h hab ich dann mal Posten am Gerät bezogen. Und siehe da, da war auch schon das erste Problem des Tages. Der Dimmer am Verfolger hatte keinen Strom mehr. Wäre ja auch langweilig, wenn einfach alles funktioniert. Also Anruf bei Vattern, damit der oben in der Regie Bescheid sagt und die mir den Strom wieder anwerfen. Nur gut, daß der Begrüßungsredner eh nicht scharf auf Verfolger war. Pünktlich zu Showbeginn lief wieder alles. Immerhin. Dann kam erstmal die Jazzband, die brauchen auch keinen Verfolger. Also heiteres Absitzen, Part II. Und dann kam Rio. Doch, konnte man sich schon geben. Auch wenn die Musik vom Band kam und die Gitarre auch nur Deko war. Aber gesungen hat er ganz nett. Dann wieder die Jazzband und dann Michael Holm. Konnte man auch mit arbeiten. Ist immerhin auf der Bühne geblieben, wo er hingehört hat. Und die Handwerker sind abgegangen wie die Zäpfchen. Die hatten ja auch alle die 60er Jahre noch aktiv miterlebt. Mittlerweile war 22:00h durch. Der ganze Zeitplan hing schon wieder, typisch. Die Jazzband hatte mittlerweile noch zwei Hobbysänger aufgefahren, bei denen die halbe Zeit die Handfunken nicht funktionierten. Ganz großes Tennis. Auf der anderen Seite aber auch kein all zu großer Verlust, sonderlich gut gesungen haben die zwei nicht. Zum krönenden Abschluß, nachdem Charlotte Krawall mit ihrer Musical-Auswahl quer durch den Saal gejöckelt war, kam dann die Tombola. Die Hauptpreise wurden verlost. Schöne Sachen waren dabei, Reisen nach Lissabon oder Island zum Beispiel. Nur die Ziehung zog sich wie Kaugummi. Und der Redner füllte die Pausen mit Gelabere... und bis die Gewinner sich dessen endlich mal bewußt waren und auf die Bühne kamen, verging auch jedes Mal eine halbe Ewigkeit. Mittlerweile war es 0:30h durch. Und ich wollte nach Hause. Ich wollte ins Bett. Aber der Opa auf der Bühne kam nicht aus dem Mustopf. Und die Gewinner auch nicht. Allein die Ziehung der drei Hauptpreise dauerte fast eine halbe Stunde. Irgendwann war es aber dann doch geschafft. Da war es kurz nach eins. Und ich konnte endlich nach Hause. Und nein, man soll nicht glauben, ich hätte gerade hier einen Parkplatz bekommen...

Stimmung: müde ~*~ Musik: ./.

Thursday, November 02, 2006

Das Ding mit der Sicherung

Gestern vormittag machte es plötzlich pinch, und meine WLAN-Verbindung war weg. Ganz großes Kino, sowas liebe ich ja über alles. Also aufgestanden, die Treppe runter gewatschelt und nachgeguckt, was los war. Der Router war aus. Ich wollte gerade loswettern, wer den denn ausgemacht hätte, als es aus dem Bad tönte: "Ey! Wieso ist der Strom weg?!" Aha... Irgendein Familienmitglied trifft ein Stromausfall wohl immer beim Kacken. Andere Leute trifft der Schlag beim Scheißen. Stellt sich die Frage, was schöner ist. Immerhin erklärte das schon mal, wieso der Router und der PC aus waren. Der Strom war weg. Fragte sich also nur noch, wieso. Die Antwort kam aus dem Schlafzimmer, in Gestalt meiner Mutter. Die hatte nämlich den Ruf aus dem Bad auch gehört. Im Schlafzimmer wäre gerade die Glühbirne in der Deckenlampe kaputtgegangen, meldete sie. Tolle Sache, das. Im Klartext hieß das nämlich wieder mal, den Sicherungskasten freilegen. Und das dauert erfahrungsgemäß. Schon allein gute 10 Minuten, bis man mal das Schild mit der Aufschrift "Hauptsicherungskasten - Nicht zustellen!" freigelegt hat. Aber das durfte Frau Mutter diesmal selbst machen, ist ja schließlich ihr Plunder, der davor liegt, und ich mußte mich schon oft genug durch den Schund kämpfen. Zuletzt als ich den armen Ableseonkel von den Stadtwerken unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken mußte, weil der Mann nicht mit ausreichend Zeit gesegnet war, den Ausgrabungsarbeiten am Sicherungskasten beizuwohnen. Aber gut, diesmal durfte Muttern graben. Ich bin in der Zeit die kaputte Glühbirne austauschen gegangen, nachdem ich ihr noch erklärt hatte, wieso denn nur in der ersten Etage kein Storm mehr wäre, die Lampe im Keller aber noch leuchtete. Technik, die begeistert. Nun soll man aber auch nicht meinen, so ein Glühbirnenwechsel wäre schnell erledigt. Nicht in diesem Haus. Hier muß man erstmal die nötige Glühbirne finden, was schon nicht immer ganz einfach ist. Selbst dann nicht, wenn man vom Prinzip her weiß, wo man suchen muß. Aber ich habe dann doch noch eine gefunden, 60W, klar, E27. Geht ja. Die musste dann allerdings auch in die Lampe rein, und das im Dunklen. Und bei dieser Lampe mußte ich noch nie die Birne wechseln. Im Dunkeln schon mal gar nicht. War ein ganz schönes Gefummel und Gepfriemel... Hat dann aber doch geklappt. Mittlerweile war auch der Sicherungskasten wieder freigelegt. Okay, dafür war die Kellertreppe zugemüllt, aber irgendwo muß das Zeug ja solange hin. Und ein Container passt leider nicht in den Keller. Andersrum passt der Inhalt des Kellers aber auch nicht in einen Container. Da müssen schon mehrere her. Aber das ist ein anderes Thema, wenn auch ein altbekanntes. Der Sicherungskasten war also offen. Welche Sicherung das denn jetzt wohl wäre, frug Muttern. Äh ja. Wenn man 15 Sicherungen in einer Reihe nebeneinander hat, und bei 14 davon ist der kleine Hebel oben, und bei einer unten, welche wird es dann wohl sein? Soviel dazu. Und nein, man muß keine Elektrofachkraft für beschränkte Tätigkeiten sein, um das zu wissen. Wobei... beschränkte Tätigkeiten klingt irgendwie doof. Vielleicht sollte ich noch mal nachsehen, wie ich mich inzwischen nennen darf... Sicher ist sicher...

Stimmung: passt scho... ~*~ Musik: Steve Earle - Dixieland