Monday, August 21, 2006

Von Auflaufkindern und anderen Landplagen

Vor einiger Zeit stand im Tagesschau-Newsletter, daß "Auflaufkinder" jetzt offiziell im Duden zu finden ist. Da stellte sich mir natürlich die Frage, was zum Henker denn bitte "Auflaufkinder" sind... Vielleicht was zu Essen? So kleine Auflaufportionen vielleicht? Oder zu einem Auflauf verarbeitet Kinder? Das wäre doch mal was. Ich mag ja Kinder. Am liebsten Medium, mit grünem Salat und einer schönen Pfeffersoße. Aber nein, Auflaufkinder entpuppten sich als genauso ungenießbar wie alle anderen Kinder auch. Auflaufkinder sind nämlich die Blagen, die vor großen Fußballspielen Hand in Hand mit den Spielern aufs Feld kommen. Und die mag ich nicht. Einfach aus dem einfachen Grunde, daß ich selbst gerne mal... Aber lassen wir das, ich schweife sonst wieder ab. Das kann ich ja gut. Sagen wir nur so viel, die Blagen können wegen mir so oft und so lange mit solchen Gesichtselfmetern wie dem leckgeschlagenen Kahn oder Balla-Ballack an der Hand rumrennen, den Posten würde ich ihnen wohl kaum streitig machen wollen... Allerdings gibt es da doch so einige, da würde ich mich wohl freiwillig melden...
Dann gibt es da aber auch noch andere Kinder, denen ich am liebsten mal eins verpflastern würde... Allen voran dieses Fruchtalarm-Kind aus der Werbung. Ich kann es einfach nicht mehr sehen. Vom Hören ganz zu schweigen. Dieses Kind und sein unerträgliches Geplärre sind schon allein Grund genug für mich, diesen Joghurt nicht mal dann zu kaufen, wenn er das letzte erhältliche Lebensmittel auf diesem Planeten wäre. Im Gegentum, das einzige, was mich an diesem Joghurt reizen würde, wäre die Möglichkeit, ihn dem Balg inklusive Becher in den Hals zu rammen. Dann wäre wenigstens endlich mal Ruhe am Fernsehabend! Dabei sollte Werbung doch eigentlich ansprechend sein...
Noch zwei dieser Kandidaten sind die Bälger aus der Rama-Werbung... die, die sich nicht einigen können, ob sie ihren Pudding lieber mit Soße oder mit Sahne haben wollen. Da geht mir ja auch jedes Mal der Hut hoch! Ich weiß, die Aufnahmen sind gestellt (welcher übersichtlich begabte Autor sich diese Story ausgedacht hat, ist mir auch ein Rätsel), anders ist diese grauenvolle Realitätsferne auch nicht zu erklären. Bitte, Freunde der Südsee, bei aller Liebe, aber welche Mutter würde beim dem Genöhle und Geplärre ihrer Kackbratzen auch noch beiden ihre Wünsche erfüllen?! Hallo?! Sowas prägt! Das werden die immer wieder machen! Das gibt keine ruhige Minute mehr in diesem Haushalt! Nach nicht allzu langer Zeit wird die gute Frau sich wünschen, daß ihr Ehemann - vorausgesetzt, er hat nicht schon längst die Flucht ergriffen, was ich ihm in keinster Weise verdenken könnte - es damals doch besser beim post-pubertären Kekswichsen belassen hätte... Da wäre sinnvolleres bei rumgekommen. Und vor allem Ruhigeres! Oder hat man schon mal einen Keks schreien hören? Nein. Eben. Wäre ich an Stelle dieser Mutter in der Werbung... okay, dieser Satz ist rein hypothetisch, denn ich hätte lieber die Pest als ein Kind, aber dennoch, man hätte mich ja auch als Mutter casten können für diesen unsäglich nervtötenden Werbespot... Also, wäre ich an Stelle dieser Mutter, ich hätte den beiden Kackbratzen mit Sicherheit NICHT ihre Wünsche erfüllt! Und den Pudding hätten sich die beiden auch klemmen können. Für immer! Für sowas stell ich mich doch nicht an den Herd! Die würden von mir noch nicht mal mehr einen dieser billigen, ekligen "Bin ich Pudding oder bin ich Mousse au Chocolat"-Puddings von Aldi kriegen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, hätte ich im Alter dieser beiden Landplagen bei meiner Mutter so ein Lamento gemacht, die hätte mir den Marsch geblasen, daß ich nicht gewagt hätte, in nächster Zeit in ihrer Gegenwart überhaupt noch einmal das Wörtchen "Pudding" in den Mund zu nehmen. Nicht mal mehr ein "Pu" hätte ich zu nuscheln gewagt. Und Recht hätte sie gehabt!
Aber es gibt solche Kackbratzen leider auch in der Realität, nicht nur in der Werbung. Ich könnte ein Lied davon singen... Ich glaube, ich habe es in einem der älteren Posts schon mal erwähnt, in dieser Straße gibt es viel zu viele Kinder. So viele, daß ich schon den Überblick verloren habe, aus welchen Löchern bzw. Häusern die eigentlich immer gekrochen kommen. Da ist zum Beispiel der Knabe aus dem Reiheneckhaus. Seine Mutter ist glühende Verehrerin von Peter Maffay (zumindest war sie das noch, als ihr Sohn zur Welt kam, wie das heute ist, weiß ich nicht...), und somit muß der Bursche nun Zeit seines Lebens mit dem Namen Peter umherlaufen. Okay, mit so einem Namen wäre ich glaube ich auch ein wenig rebellisch... Aber dieses kleine Fottgesicht ist nicht nur rebellisch, er macht andere Leute aggressiv. Vor allem mich, natürlich, aber nicht nur mich. Auch bei anderen Nachbarn, insbesondere den Vertretern des älteren Semesters, steht er auf der Beliebtheitsskala weit unten. Sehr weit unten. Und das nicht ohne Grund. Ich mag dieses Kind nicht. Es macht mich einfach aggressiv. Zweimal hab ich ihm jetzt schon Prügel angedroht. Beide Male waren Katzen im Spiel, allerdings alles andere als freiwillig. Offensichtlich geht diesem Pissbalg so richtig einer ab, wenn er Katzen ärgern und jagen kann. Vielleicht findet er das lustig, oder er glaubt, das wäre cool. Ist es aber nicht. Weder lustig noch cool. Ganz besonders nicht dann, wenn ich es mitkriege. Und in solchen Fällen bin ich sehr hellhörig. Beim ersten Mal wars auch kein Wunder, da hing das Balg ja dreist in unserem Vorgarten und hat den Kater der Nachbarn gehetzt. Der war wenig begeistert, und ich auch nicht. Da hab ich ihm das erste Mal eins aufs Maul versprochen. Danach war eine ganze Weile Ruhe, und er hat immer die Straßenseite gewechselt, wenn ich kam. Sein Glück. Aber er soll nicht glauben, ich hätte das vergessen. Vor einiger Zeit wars dann mal wieder so weit, da war er mit seinem Kumpel und seiner Töle (so ein importierter Bastard aus Spanien glaube ich) auf Tour und fand das wohl unheimlich spaßig, den Köter eine Katze unter einem geparkten Auto zusammenkläffen zu lassen. Und sein Kumpel fand das offensichtlich auch unheimlich klasse, der Katze auch noch eine leere Plastikflasche hinterher zu werfen. Ich hingegen hatte dann nur noch meine Freude daran, den beiden aus dem Dachfenster heraus Prügel anzudrohen und mir anzugucken, wie sie sich plötzlich ganz schnell verpißt haben. Bei Katzen verstehe ich einfach keinen Spaß.
Wer bis hierher mitgelesen hat wird mir jetzt vermutlich sagen wollen: "Du warst auch mal Kind!" Das weiß ich. Das habe ich auch nie bestritten. Aber ich bin einfach der Ansicht, daß dies hier ein freies Land ist, und ich bin felsenfest davon überzeugt, daß es damals, als ich Kind war, auch genug Menschen gegeben hat, die mich nicht ausstehen konnten. Und nach dem Motto "Gleiches Recht für alle" darf ich jetzt auch andere Kinder nicht ausstehen können. Und von diesem Recht mache ich auch Gebrauch. Jaja, jetzt höre ich sie schon wieder schreien, "Kinderhasser!"... Nicht doch! Ich sagte doch, ich mag Kinder... Medium, mit grünem Salat und Pfeffersoße.

Stimmung: okay... ~*~ Musik: Chad Brock - Park the PickUp

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