Wednesday, June 10, 2009

Von Menschen und Mikrofonen

Ein mitunter wirklich heikles Thema. Menschen und Mikrofone. Die zwei passen oftmals wirklich absolut nicht zusammen. Und da können die Mikrofone gar nichts für. Meistens liegt es an den Menschen, wenn das Mikrofon nicht so tut wie es soll.
Es gibt ja auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Mikrofonbenutzer. Da sind zunächst die Profis. Die wissen, wie man mit einem Mikrofon umgeht, wo man wie laut und in welcher Entfernung reinsprechen muss, und haben dabei auch noch eine klare und völlig dialektfreie Aussprache. Diese Leute mag der Tontechniker am liebsten. Aber leider gibt es davon nicht besonders viele.
Dann sind da die, die gerne mal in die Glotze gucken und förmlich fasziniert sind von diesen kleinen Mikros, die z.B. Talkgäste bei Kerner an der Krawatte hängen haben. Der Fachmann nennt sowas Lavalier. Der faszinierte Fernsehzuschauer - der sowas für seine Veranstaltung auch unbedingt haben muss - hat die unterschiedlichsten Namen dafür. Krawattenmikro, Ansteckmikro oder auch gerne mal Knopfmikro. Wie auch immer man das Ding schlussendlich nennen möchte, wichtig ist, daß man es mittig und tunlichst direkt auf dem Krawattenknoten trägt, damit es auch das übertragen kann, was der Redner erzählt, ohne ein Feedback in der Anlage auszulösen, das einem die Plomben aus dem Gebiss sprengt. Dementsprechend ungeeignet sind die Dinger eigentlich für RednerINNEN. Die tragen nämlich für gewöhnlich keine Krawatten. Und wenn der V-Ausschnitt von den Schultern bis zum Bauchnabel geht, wird es mit der Befestigung des Mikros schon schwierig. Aber das wollen die Damen dann meistens nicht einsehen, denn mit so einem Anstecker sieht man ja schon irgendwie wichtig und professionell aus... Ähä.
Dann gibt es ja auch noch Mikros, die sich im Saal aufhalten und Rückfragen aus dem Publikum hörbar machen sollen. Finden sich hauptsächlich bei Tagungen oder Kongressen und müssen per se immer so eingestellt werden, daß man auch das noch versteht, was der Laie in einem Meter Entfernung von sich gibt. Tagungs- bzw. Kongressbesucher, die solche Rückfragen stellen, sind nämlich meistens ziemlich mikroscheu und trauen sich nicht nah heran. Wenn sie sich denn überhaupt die Mühe machen, aufzustehen und in die Nähe des Mikros zu treten. Viele stehen nämlich auch einfach auf, ignorieren das Mikrofon, blöken quer durch den Saal und wundern sich dann, daß sie keiner versteht.
Rednerpultmikrofone sind auch eine schöne Erfindung. Wenn man sie denn als Redner auch direkt anspricht. Aber das schaffen leider auch nicht alle. Dann klebt auch gerne mal ein Hinweis auf dem Rednerpult... Denn merke:

"Die Benutzung eines Mikrofons entbindet den Redner nicht von seiner Pflicht, sich laut und deutlich zu artikulieren, und dies vorzugsweise in Richtung des Mikrofons, welches er benutzt."

Stimmung: okay ~*~ Musik: Clannad - Two Sisters

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

*wechschmeißvorlachen*

8/30/2009 6:06 PM  

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