Friday, May 16, 2008

Und wieder "mal eben"...

Zum Thema "Mal eben"-Prinzip hatte ich mich ja vor geraumer Zeit schon mal geäußert (siehe hier), aber jetzt wird es mal wieder Zeit. Diesmal geht es aber nicht um das berühmte "mal eben", das gern mal von meiner Frau Mutter in den Raum gestellt wird, sondern vielmehr um das "mal eben", das einen manchmal während der Arbeit ereilt...
Letzten Monat hatte ich das Glück. Morgens, halb zehn in der Firma. Da stand ich gerade so nichtsahnend mit Sarah auf dem Trailer und war mit Palettentetris für den Reisemarkt in Kassel beschäftigt, als unser Lagermeister Kristian erschütterten Blickes über den Hof gestocht kam, in Richtung Außenlager marschierte und im Vorbeigehen ein "Wir haben ein Problem! Du mußt nach Hamburg!" in meine Richtung schickte. Und da stand ich dann auf dem Trailer, mit dem Blick des berühmten eislutschenden Mondkalbs und dachte "Ääääh... watt?!"
Aber tatsächlich, beim letzten Probeaufbau war wohl ein Teil eines Messemöbels in die falsche Kiste geraten und fehlte jetzt der Crew in Hamburg. Und da Leute mit Führerschein zu diesem Zeitpunkt in der Firma nur spärlich vertreten war, war ich diejenige, die sich mit dem fehlenden Teil in den Iveco setzen und nach Hamburg schüsseln mußte. Nun gut. Was tut man nicht alles. Bei der Gelegenheit konnte ich dann auch endlich mal meine Fahrerkarte ausprobieren. Und einen CD-Player hat der Wagen auch, also war für Musik gesorgt. Wenn das Schiff nur nicht so lang wäre... Ich mag keine überlangen Autos...
Egal. Rein ins Auto, CD einwerfen, noch kurz zu Hause vorbei und Navi holen, und dann ab auf die A46. Am Kreuz Nord dann auf die A1, und von da an immer geradeaus. Dachte ich. Aber nömmes. Plötzlich, nach einer guten Dreiviertelstunde Fahrt, klingelte nämlich mein Handy. Ich gebe zu, ich hasse es, wenn beim Autofahren mein Handy klingelt. Aber der Klingelton verriet mir schon, daß da irgendwer aus der Firma anruft, also hatte ich eigentlich keine Wahl, als dran zu gehen. Es war Micki. "Wo bist'n du grad?", wollte er wissen. Da war ich gerade kurz vorm Kreuz Dortmund/Unna. "Dann sieh mal zu, daß du irgendwie nochmal umdrehst und wieder zur Firma fährst. Wir haben noch nen Counter vergessen..." So viel also zum Thema "immer geradeaus". Nur gut, daß sich Autobahnkreuze tendentiell gut zum Wenden eignen.
Also nochmal zurück zur Firma, den fehlenden Counter auch noch aufladen, und wieder ab auf die Bahn. Inzwischen war es kurz vor eins. Und bis 17 Uhr mußten die Teile in Hamburg sein. Also auf den Pinn latschen. Nur gut, daß die A1 zumeist kein Tempolimit hat und noch dazu gutes Wetter herrschte. Bei Regen wäre ich niemals so schnell gefahren. Und Staus gab es zum Glück auch keine. Nur kurz hinter Bremen, da hatte jemand seinen Anhänger in die Greute gelegt... War wohl ein Kaninchentransporter, jedenfalls kam kurz darauf eine Staumeldung, an der Stelle hätte jemand ein Kaninchen überfahren. Öhem ja. Der Tachograf schlug auch schon seit Bremen Alarm, ich möge doch bitte Pause machen. Geht nicht, ich muß ankommen. Leichter gesagt als getan, denn die Hamburger Innenstadt glänzt auch nicht eben durch ihre Übersichtlichkeit. Wenn ich den Bahnhof im Blick hatte, sollte ich Micki anrufen. Als ob ich gleichzeitig Auto fahren, auf den Verkehr achten und Sightseeing machen könnte... Dazu hat man ja ein Navi mit... Dumm nur, wenn die Zielstraße in der Fußgängerzone liegt. Dann fährt man nämlich auch noch dreimal um den Pudding, ehe man einen Weg hinein findet.
Schlußendlich kam ich dann aber doch noch vor 17h dort an, wo ich hin sollte, und die Jungs konnten ihre Ersatzteile aus- und umladen, ich konnte noch schnell pinkeln gehen und dann zurück auf die Bahn. Als ich nach Hause kam, war's knapp elf Uhr. Sowas muß man wohl auch mal mitgemacht haben.
Vor kurzem dann der nächste ungeplante Trip. Im Lager herrschte reges Treiben, es wurden mehrere größere Produktionen zeitgleich gepackt, und es war bereits nach 16 Uhr, der Feierabend somit also schon in Sichtweite. Oder auch nicht. Als ich nämlich mal wieder einen Zwischenstand beim Chef meldete, erklärte dieser "Ich muß dich und den Christoph gleich nochmal sprechen... wir haben da ein kleines Problem!"
Nun war es nicht die Tatsache, dass er uns sprechen wollte, als mehr die Erwähnung des "kleinen Problems", die mich dabei beunruhigte. Und das zu Recht. Denn um das kleine Problem zu lösen, mußten Christoph und ich "mal eben" mit einem Rednerpult und einer Mini-Anlage nach Düsseldorf schaukeln. Kurz vor Feierabend, wie gesagt...
Aber irgendwie arrangiert man sich ja doch mit den vielen mal eben's, die das Leben für einen bereithält...

Stimmung: passt scho'... ~*~ Musik: The Fire Theft - Heaven

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Das arme Kaninchen!! *sniff*
Und ja, das hatte ich auch immer... kurz vor Feierabend kam auch öfters mal jemand, der mich etwas abholen/etwas wegbringen geschickt hat. Und man kann ja dann auch leider nicht sagen "nö". Und ja, es fällt den Leuten doch immer mindestens ne halbe Stunde vor Feierabend ein... ich fühle mit dir...

6/28/2008 8:54 PM  
Blogger SisqoKid said...

Öhem ja, ich glaub das mit dem Kaninchen war Ironie, wenn dann hat's da mehr als nur das eine zerlegt...
Gestern war ja wieder genau die selbe Nummer, da war ich ja auch schon aufm Heimweg, als mich der Anruf ereilt... *rolleyes*

6/28/2008 9:04 PM  
Anonymous Anonymous said...

yo, das gestern hab ich ja mitgekriegt... *g*

6/28/2008 10:08 PM  

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