Thursday, May 14, 2009

Deutschland, ein Trauerspiel

Die Tage erreichte uns in der Firma eine Bewerbung per eMail, wenn man dies denn wohlwollend so nennen möchte:

guten tag

mein name (...)

ich suche arbeit und wollte mal bei ihnen nachfragen ob sie leute zur zeit suchen
ich habe bei der firma (...) 6 monate gearbeitet und hatte viel spaß da bei
und ich suche arbeit können sie mir vllt arbeit an bieten

meine telefon nummer (...)

mit freundlichen grüßen (...)

Und dies, liebe Leser und Freunde der gepflegten Umgangssprache, ist der originale Wortlaut, einzig Namen und Telefonnummern habe ich wohlweislich aus Gründen der Privatsphäre unkenntlich gemacht.
Was sagt man also dazu? Mir persönlich ist das Gesicht stehengeblieben. Dem Verfasser dieser eMail hätte ich zu gern für den Anfang ein Einsteigersortiment Satzzeichen und Großbuchstaben geschickt. Es sprach auch nichts dafür, daß der junge Mann einen Migrationshintergrund hat, welchem man seine geballte Unkenntnis oder Ignoranz der deutschen Sprache in die Schuhe hätte schieben können.
Was aber mag da passiert sein? Hat es irgendwann nach meiner Generation einen solchen Bruch gegeben, daß sich die Lehrkräfte gesagt haben, der heutigen Jugend ist sowieso nichts mehr beizubringen? Oder handelt es sich schlichtweg um eine der vielen Reformationsstufen der deutschen Rechtschreibung? Ich weiß es nicht. Ich mag auch ehrlich gesagt nicht weiter darüber nachdenken. Denn beim Gedanken daran, daß diese Generation für meine Rente arbeiten soll, sehe ich schwarz. Tiefschwarz...

Stimmung: müde ~*~ Musik: Dan Lucas - Heart of America

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

hmmm... da hat wohl jemand eine bewerbung mit einem chatraum verwechselt... kleinschreibung, "vllt"... und davon abgesehen, ich empfehle mal einen duden und ein rechtschreibprogramm... es gehört schon viel dazu "anbieten" und "telefonnummer" auseinanderzuschreiben...
da kann man wirklich nur noch weinen bei so etwas... :/

6/07/2009 3:21 PM  

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