Tuesday, April 21, 2009

Der Pianist und sein Bodyguard

Nun bringt es ja mein Job - wie ich finde, dankenswerterweise - so mit sich, daß ich des öfteren mit den verschiedensten Menschen zu tun habe; ferngesteuerte, völlig verwirrte, leicht narzistische, witzige und skurrile Gestalten pflastern sozusagen meinen Weg.
Heute ist es wieder mal jemand aus der Kategorie "skurrile Gestalten". Wir haben ja heute wieder mal Klavierzyklus in der Stadthalle. Im Zuge dessen kursierte es im Haus, der Pianist hätte seinen Bodyguard dabei. Naja, warum nicht. Wenn er sich dann besser fühlt, bitte.
Jetzt begab es sich aber, daß zu den zugegeben wenigen meiner Aufgaben bei so einem Klavierkonzert gehört, mit dem Künstler die Lichtstimmung abzusprechen. Meistens ist es die gleiche, Bühne hell, Saal dunkel. Aber man ist ja Dienstleister und möchte jeden Künstler pampern, also fragt man auch jedes Mal nach. Nur war mir heute der Künstler noch nicht begegnet. Nur seine Begleiterin, welche je nach Gesprächspartner entweder als aufgeplatztes Sofakissen oder eingetretener Schuhkarton beschrieben wurde. Was also tun? Ganz simpel eigentlich. Mit Martin zusammen zur Garderobe latschen und nachfragen.
Gesagt getan. Die Tür öffnete dann der Bodyguard, ein Mann wie ein Einbauschrank, in Jeans, weißem Unterhemd, mit Dogtags um den Hals, Tattoo am Arm und Kippe im Mund. Quasi Modell Jean-Claude van Damme.
Wir suchen jemanden, mit dem wir über die Lichtstimmung sprechen können, ließen wir dann also verlauten, nur um gleich darauf von dem Bodybuilder überrascht zu werden. "Ich spiel gleich!"
Äääh... okay... heute abend also Jean-Claude van Damme am Klavier. Öfter mal was Neues...


Stimmung: okay ~*~ Musik: Clannad - Mhorag's Na Horo Gheallaidh

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